Zuviel Zucker ist schädlich für unsere Gesundheit. Der Pro-Kopf-Konsum in der Schweiz liegt derzeit
bei mehr als 100 Gramm täglich! Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt deshalb, den
Zuckerkonsum zu reduzieren: Erwachsene pro Tag unter 50 Gramm (idealerweise unter 25 g) Zucker.
Kinder sollten laut WHO ihrem Alter entsprechend noch weniger konsumieren und unter zwei Jahren
möglichst gar keinen Zucker.
In der Schweiz leiden mehr als 2,2 Mio. Menschen an nichtübertragbaren, chronischen Krankheiten
(NCDs), wie Adipositas, Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und neurodegenerativen
Krankheiten sowie Karies. Ein überhöhter Zuckerkonsum (insbesondere durch den zugesetzten
Zucker z.B. in Süssgetränken) kann mit einem höheren Risiko für zahlreiche dieser und weiterer
Erkrankungen in einer Fülle von klinischen Studien nachgewiesen werden. Diese beeinträchtigen
nicht nur die Lebensqualität sondern haben auch eine erhöhte Sterblichkeit zur Folge. Viele dieser
Krankheiten können zwar durch medizinische Interventionen und intensive Behandlungen gemildert
werden, aber die dadurch entstehenden Gesundheitskosten sind enorm. Im Vergleich dazu wäre eine
deutliche Reduktion des Zuckerkonsums eine effektive, einfache und kostengünstige Massnahme,
welche sowohl im Sinne der Prävention als auch der Therapie wirken würde.
Die schädlichen Auswirkungen des Zuckerkonsums sind vielfach belegt. Dabei spielt die «Art» des
Zuckers eine untergeordnete Rolle: es gibt keinen «gesünderen» Zucker. Neben den bekannten und
häufigsten Folgen wie Übergewicht/Adipositas, Fettleber, Insulinresistenz, Erhöhung des CholesterinSpiegels und Bluthochdruck führt ein permanenter überhöhter Zuckerkonsum zu einer vorzeitigen
Gefässalterung.
Ein überhöhter Zuckerkonsum stellt somit den gemeinsamen Nenner einer Vielzahl von chronischen Erkrankungen dar, und dessen Reduktion ist ein zentraler Akt im Kampf gegen diese Krankheiten.
Zucker durch Süssungsmittel ersetzen?
Die Lebensmittelindustrie – insbesondere die Produzenten von Süssgetränken – ist bestrebt, einen
Teil des Zuckers in ihren Produkten durch Süssungsmittel zu ersetzen. Der Vorteil dieser
Süssungsmittel ist zwar, dass sie zahnschonend sind. Allerdings sind deren Effekte auf den
Stoffwechsel noch unzureichend am Menschen erforscht. Über die physiologischen Wirkungen einer
regelmässigen Einnahme und die damit möglichen gesundheitlichen Folgen kann derzeit noch keine
abschliessende, fundierte Aussage gemacht werden. Bis weitere Studienergebnisse vorliegen, sollte
ein chronischer Konsum von Süssungsmitteln in grösseren Mengen zumindest kritisch betrachtet
werden. Zudem sollten Getränke mit Süssungsmittel nicht als Ersatz für zuckerhaltige Getränke
empfohlen werden.
Fazit
Es gibt dringenden Handlungsbedarf um den Zuckerkonsum in der Schweiz zu reduzieren, um die damit verbundenen Folgeerkrankungen zu verhindern. Dabei gilt es so wenig Zucker wie möglich zu konsumieren. Süssungsalternativen können einen Teil des Zuckers ersetzen, sollten aber ebenfalls sparsam eingesetzt werden.
Grundlagen und Faktenblatt: Arbeitsgruppe Zucker
Stand: Juni 2021
Flyer Gesundheitsförderung Schweiz: Zucker: weniger ist mehr (einfache Sprache)