Politische Empfehlungen:
Eine ausgewogene Ernährung ist ein wichtiger Schutz gegen chronische Krankheiten wie Diabetes, Krebs und Herz-Kreislauf-Krankheiten. Die Schweizer Ernährungsempfehlungen, welche als Lebensmittelpyramide dargestellt werden, und der Nutri-Score liefern die notwendigen Informationen dazu: Der Nutri-Score hilft am Point-of-Sale, die besten Produkte dazu auszuwählen. Er ist für die verarbeiteten Produkte gedacht, denn diese machen heute den grössten Teil des Angebots aus und sind ohne Nutri-Score schwer miteinander zu vergleichen.
Damit die Konsument:innen wie auch die Lebensmittelhersteller:innen den Nutri-Score gut verstehen und sinnvoll anwenden, ist es wichtig, dass glaubwürdig, wissenschaftlich abgestützt und möglichst breit informiert wird. Diese Information wird laut dem Bericht der Berner Fachhochschule BFH HAFL auch von den Lebensmittelherstellern gewünscht.
Die Grundlagen des Nutri-Score sind für alle transparent zugänglich und jeder kann mithilfe der Produktinformationen den Nutri-Score berechnen. Wie alle glaubwürdigen Systeme wird der Nutri-Score aufgrund der neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse im Bereich der Gesundheit aktualisiert. Dazu können alle Akteure der Lebensmittelkette Inputs geben – was einige auch schon getan haben.
Der Nutri-Score wird von Herstellern und Detailhandel freiwillig angewendet. Es macht folglich keinen Sinn, eine freiwillige Initiative gesetzlich zu regeln. Die Motion 23.3018 ist also unnötig.
Über die Allianz Ernährung und Gesundheit unterstützen zahlreiche Schweizer Gesellschaften von Gesundheits- und Ernährungsfachpersonen den Nutri-Score (Faktenblatt und weitere Infos)
Die Allianz Ernährung und Gesundheit empfiehlt die Ablehnung dieser unnötigen Motion.
Ein überhöhter Zuckerkonsum – insbesondere deutlich zu
beobachten beim Konsum von zuckerhaltigen Getränken – kann mit einem erhöhten
Risiko für verschiedene Erkrankungen in Zusammenhang gebracht werden. Darunter
befinden sich Adipositas, Diabetes, arterielle Hypertonie, Blutfettstoffwechselstörungen,
Leberverfettung, Gicht, Herzkreislauferkrankungen, Demenz und Krebs. Fast 40% des Zuckers unserer Ernährung stammt aus Süssgetränken. Es
besteht dringender Handlungsbedarf, den Zuckerkonsum stark zu reduzieren. Auch
der neueste Bericht des BLV vom 23. Mai 2022 «Zucker
in gesüssten Getränken» zeigt deutlich auf, dass es Verbesserungspotential
bezüglich Zuckergehalts und der Süssung in Getränken allgemein gibt. Ein Steuermodell für zuckerhaltige Getränke gilt es für die Schweiz zu
prüfen, um effiziente und lösungsorientierte Politik für eine gesunde Schweiz
von morgen betreiben zu können.
Die Allianz Ernährung und Gesundheit empfiehlt das Postulat zur Annahme.
- Motion 19.3624 Konsum von lokal angebautem Obst und Gemüse fördern und Motion 19.3623 Trinken von Wasser und natürlichen Fruchtsäften fördern
Der
Konsum von lokal angebautem Obst und Gemüse sowie das Trinken von
Wasser trägt zur Förderung der Gesundheit sowie zur längeren
Lebenserwartung bei. Doch, es besteht Handlungsbedarf: Die nationale
Ernährungsstudie MenuCH zeigt: 24 % der Bevölkerung in der Schweiz isst
maximal zwei Portionen, 23% maximal eine Portion und 13% essen weniger
als eine Portion Früchte und Gemüse pro Tag. Die Allianz Ernährung und
Gesundheit empfiehlt, diese Motion anzunehmen, damit eine ausgewogene und
nachhaltige Ernährung gefördert wird.
Der geforderte Postulatsbericht kann aufzeigen, wo Angebotslücken effizient geschlossen und welche weiterführenden Massnahmen im Programm zu Jugend und Ernährung enthalten sein müssen. Die Allianz Ernährung und Gesundheit empfiehlt, das Postulat anzunehmen.
Viele Aktivitäten existieren, jedoch oft unkoordiniert. Ihre Wirksamkeit ist nicht immer garantiert, und sie erreichen oft nicht alle Bevölkerungsgruppen. Damit die Bevölkerung langfristig die Kompetenzen erhält, sich gesund und nachhaltig zu ernähren, ist eine langfristige, übergeordnete Unterstützung für Kinder und Jugendliche erforderlich.
Der
von der parlamentarischen Initiative vorgeschlagene Weg ist zielführend, wenn
er vorschulische und ausserschulische Aktivitäten integriert (z.B. Schule auf
dem Bauernhof, senso5, Ferienpass, etc.) und auch Kinder aus finanziell
schwächeren Familien erreicht.
Die Allianz Ernährung und Gesundheit empfiehlt, dem Postulat zuzustimmen. Das Informationsinstrument Nutri-Score ermöglicht es, den Nährwert eines verarbeiteten Lebensmittels aufzuzeigen. Es wird von den grossen Gesundheitsorganisationen in der Schweiz unterstützt und ist bei den Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten sehr beliebt, wie das GfS 2020-Monitoring zeigt: 80% der Wählerinnen und Wähler unterstützen ein solches Kennzeichnungssystem.
Die Allianz Ernährung und Gesundheit empfiehlt,
dem Postulat und damit dem Vorschlag für die Erstellung eines Berichts
zuzustimmen. Damit wird eine objektive Grundlage geschaffen, um einschätzen
zu können, wie die Kinder und Jugendlichen adäquat und zeitgemäss geschützt
werden können und was für weitere Massnahmen ergriffen werden müssen, um
zukünftige Gesundheitskosten einzusparen.
Politische Vorstösse in Zusammenhang mit Ernährung: